Nach der UN-Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht auf ein erfülltes und menschenwürdiges Leben. Auch in der Bremischen Landesverfassung sind die Kinderrechte fest verankert. Neben dem Recht auf Schutz und Berücksichtigung des Kindeswohls sind auch die Rechte auf Beteiligung, auf gerechte Lebenschancen und Teilhabe verankert.
Damit diese Rechte auch in die Praxis umgesetzt werden, benötigen Kinder die Unterstützung von Erwachsenen. Das gilt in besonderer Weise für Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen. Für eine aktive, möglichst selbständige Teilhabe am Leben müssen Barrieren aus dem Weg geräumt, Erleichterungen geschaffen und eine besondere Betreuung angeboten werden.
Ob das passiert, ist leider immer noch stark abhängig vom Wohnort, von den finanziellen und familiären Ressourcen, dem Zugang zu Bildung und Informationen. Noch immer gibt es zu viele Barrieren, die einer gleichberechtigten Teilhabe entgegenstehen. Auch gibt es zu wenige Freizeit- und Betreuungsangebote für Kinder mit Behinderungen. So werden Kindern mit Behinderungen wichtige Kinderrechte häufig vorenthalten.
„Unser Sohn ist 14 Jahre alt und besucht eine Oberschule mit dem Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung. Er kommuniziert mit Gebärden und einer elektronischen Sprechhilfe. Kommunikation ist ihm sehr wichtig – er möchte verstanden und beteiligt werden,“ sagt Tina Fink, die sich ehrenamtlich im Verein 21hoch3 engagiert. „Leider musste unser Sohn schon oft die Erfahrung machen, dass sein Grundrecht auf Kommunikation verletzt wird, er nicht gefördert, verstanden und beteiligt wird.“
Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen machen der Kinderschutzbund Bremen und der Verein 21hoch3 mit einer Plakataktion darauf aufmerksam, dass die ganze Bandbreite der Kinderrechte für alle Kinder gelten – auch für Kinder mit Behinderungen. Sie alle haben ein Recht auf Schutz, Förderung und Beteiligung.
Im Austausch mit dem Jugend- und Kinderrechtebüro des Kinderschutzbundes hat sich eine Gruppe von im Verein 21hoch3 aktiven Eltern mit den UN-Kinderrechten intensiv auseinandergesetzt.
Als Ergebnis der Beschäftigung mit den Kinderechten aus der Perspektive von Kindern mit Behinderungen wurden für die wichtigsten Rechte Wünsche und Forderungen formuliert, die im Rahmen der Plakataktion sichtbar gemacht werden sollen.
„Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Bedeutung der Kinderrechte zu betonen – gerade auch für Kinder, deren Bedürfnisse in dieser Gesellschaft häufig übersehen werden. Deshalb wünschen wir uns, dass die Plakate in vielen öffentlichen Einrichtungen aufgehängt werden, um die Öffentlichkeit für die Kinderrechte zu sensibilisieren“, sagt Yann Fingerhut vom Kinderschutzbund Bremen.
Infos zu den Plakaten sind u.a. über die Website https://www.bremen.de/barrierefrei/kinderrechte-fuer-alle-kinder abrufbar. Gedruckte Exemplare können über den Kinderschutzbund Bremen bezogen werden.
Pressekontakt: Kathrin Moosdorf, Geschäftsführerin Kinderschutzbund Bremen,
moosdorf@dksb-bremen.de, 0421/240112-12
Kinderrechte sichtbar machen: das Jugend- und Kinderrechtebüro des Kinderschutzbundes Bremen
https://www.kinderrechte-bremen.de
21 hoch 3 - Verein von Eltern für Kinder mit Trisomie 21 in Bremen und umzu