Es braucht jetzt Entschlossenheit um Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen!

Anlässlich des Tags der gewaltfreien Erziehung am Sonntag, den 30.04.2023 macht der Kinderschutzbund Bremen auf die Situation von gewaltbelasteten Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Aus den Wahlprüfsteinen des Kinderschutzbundes Bremen wird deutlich: Die befragten Parteien haben gute Ansätze, es fehlt jedoch an politischer Prioritätensetzung!


Der Kinderschutzbund veröffentlicht die Wahlprüfsteine zur Bürgerschaftswahl und fordert von den Parteien: Es braucht jetzt Entschlossenheit um Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen!

In Bremen und Bremerhaven leben über 100.000 Kinder und Jugendliche. Der Kinderschutzbund Bremen beobachtet, dass viele von ihnen Gewalt erleben, in der eigenen Familie oder dem nahen Umfeld. Auch üben immer mehr Kinder und Jugendliche, die zuvor Gewalt erlebt haben, selbst Gewalt aus. Dabei haben Kinder und Jugendlichen aber das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung und ein geschütztes Aufwachsen.

Während der Pandemie ist es zu mehr Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gekommen. Das Dunkelfeld ist sehr groß. Viele Kinder müssen Gewalt erfahren, ohne dass ihr Leid bekannt und aufgearbeitet wird. Der Kinderschutzbund Bremen hat die Parteien daher gefragt, welche Ressourcen sie einsetzen werden, um Gewalt zu verhindern und die Folgen abzumildern.

Vielen Kindern und Jugendlichen geht es schlecht, sie sind überfordert, sie erleb(t)en traumatische Situationen. Immer mehr junge Menschen üben selbst Gewalt aus. Von den Parteien wollte der Kinderschutzbund Bremen daher wissen:  Was werden Sie gegen die Gewalt durch Kinder und Jugendliche in Bremen tun und wie fördern Sie präventive Ansätze um weitere Gewalt zu verhindern?

Über die Wichtigkeit des Themas besteht Einigkeit. Aus den Antworten der Parteien auf diese beiden Fragen geht hervor, dass sowohl präventive als auch Hilfs- und Unterstützungsangebote gebraucht werden. Als Ansätze benannt werden Beratungsangebote für Kinder, Jugendliche und Eltern, Vernetzung, Kommunikation, Präventionsarbeit und Hilfen zur Erziehung. Auch scheint allen klar zu sein, dass die Verbesserung der Situation den Einsatz von Ressourcen benötigt.

„Was aus unserer Sicht jedoch fehlt, ist die politische Prioritätensetzung und Entschlossenheit, die benannten Dinge zeitnah und umfänglich umzusetzen.“ sagt Kathrin Moosdorf, die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes. „Wir fordern von den Parteien mehr Entschlossenheit, die Situation für Kinder und Jugendliche in Bremen zu verbessern und eine echte Schwerpunktsetzung in der kommenden Legislatur.“

Um die Situation für Kinder und Jugendliche grundlegend zu verbessern, ist eine massive Stärkung der Kinderrechte unverzichtbar. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt. Sie haben ein Recht auf ein Leben in Gesundheit und Wohlergehen.

Nach wie vor ist der Stellenwert von Kindern und Jugendlichen sowie deren Schutz vor Gewalt in Politik und Gesellschaft nicht so, wie er sein sollte. Dies wurde unter anderem auch in der Corona-Pandemie sichtbar: Sehr viele Kinder, Jugendliche und ihre Familien waren die Leidtragenden. Jetzt müssen Maßnahmen gegen körperliche, sexuelle, seelische Gewalt und Vernachlässigung, Unterstützung beim Bewältigen von häuslicher Gewalt sowie eine ernsthafte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen politische Priorität haben. „Wer Gewalt verhindern will, braucht nicht nur gute Konzepte sondern muss diese auch umsetzten und dabei einen langen Atem haben. “ Sagt Kathrin Moosdorf.

 

Die vollständigen Wahlprüfsteine des Kinderschutzbundes finden Sie hier:

https://www.dksb-bremen.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf_dokumente/positionen/Fragen_und_Antworten_Wahlpruefsteine.pdf

Diese Pressemitteilung bezieht sich auf die Fragen 7 und 8.


Pressekontakt:

Kathrin Moosdorf, Geschäftsführerin Kinderschutzbund Bremen, moosdorf@dksb-bremen.de, 0421 / 240 112 12

 

Unterstützungsmöglichkeiten in der Beratungsstelle des Kinderschutzbundes Bremen:

Von Gewalt belastete Kinder, Jugendliche und Familien können sich an die Beratungsstelle des Kinderschutzbundes wenden: Das Kinderschutz-Zentrum Bremen gibt Kindern und Jugendlichen Unterstützung in schwierigen Situationen. Die fachlich geschulten Mitarbeitenden hören zu, beraten und geben Hilfestellung. Ob bei Problemen mit Eltern oder Freunden, mangelndem Selbstvertrauen, Liebeskummer, Mobbing, aber auch Suizidgedanken, selbstverletzendem Verhalten oder Gewalterfahrung –alle Sorgen werden ernst genommen. Neben der Beratung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen können sich auch Fachkräfte und Eltern an das Kinderschutz-Zentrum wenden, wenn sie sich Sorgen um ein Kind machen.

Weitere Informationen zu Beratungsangeboten und Kontaktmöglichkeiten unter www.dksb-bremen.de