Unsere Wahlprüfsteine zur Bürgerschaftswahl 2023

In Bremen und Bremerhaven leben über 100.000 Kinder und Jugendliche. Sie alle haben besondere Bedürfnisse bezogen auf ihre Förderung, ihren Schutz, ihre Mitbestimmung und ihre Entwicklung.

Nach wie vor ist der Stellenwert von Kindern und Jugendlichen in Politik und Gesellschaft nicht so, wie er sein sollte. Dies wurde unter anderem auch in der Corona-Pandemie sichtbar: Sehr viele Kinder, Jugendliche und ihre Familien waren die Leidtragenden. Jetzt müssen die Bekämpfung von Kinderarmut, Maßnahmen gegen körperliche, sexuelle, seelische Gewalt und Vernachlässigung, Unterstützung beim Miterleben von häuslicher Gewalt sowie eine ernsthafte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen politische Priorität haben.

Um die Situation für Kinder und Jugendliche grundlegend zu verbessern, ist eine massive Stärkung der Kinderrechte unverzichtbar. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung an allen Angelegenheiten, die sie betreffen. Sie haben ein Recht auf Schutz, z.B. vor Gewalt. Sie haben ein Recht auf ein Leben in Gesundheit und Wohlergehen.

Hier können Sie die Wahlprüfsteine des Kinderschutzbundes zur Bürgerschaftswahl 2023 als pdf-Dokument herunterladen. 

Wir fragen - die Bremer Parteien antworten!

Unsere Fragen an die Parteien:

  1. Kinder und Jugendliche machen sich Sorgen um ihre Zukunft (Klimakrise, Erwerbslosigkeit, fehlende soziale Sicherungen, Krieg).Wie tragen Sie dazu bei, dass diese Ängste berücksichtigt werden und welche Maßnahmen werden Sie umsetzen, um die Zuversicht der jungen Menschen in Zukunft zu stärken?
     

  2. Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist ein grundlegend wichtiger Baustein für gutes Aufwachsen. Mit welchen konkreten Handlungsvorgaben für Politik und Verwaltung wird sich Ihre Partei dafür einsetzten und wie sollen Planungsprozesse kindgerecht gestaltet werden?
     

  3. Kinder und Jugendliche brauchen wohnortnahe Treffpunkte im öffentlichen Raum. Wie wollen Sie neue/weitere Orte und Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien in Bremen schaffen und wie setzen Sie sich dafür ein, dass diese Orte (angesichts der steigenden Kosten) dauerhaft erhalten werden?
     

  4. Das Jugendamt hat in den letzten Jahrzehnten viele Kompetenzen abgegeben (geteilte Geschäftsbereiche mit SKB, Fachabteilung in Sozial-Behörde, strukturelle Eingliederung in die Sozialzentren). Wie bewerten Sie die Steuerungsfähigkeit des Jugendamtes und welche Ideen zur Weiterentwicklung haben Sie?
     

  5. Von pandemiebedingten Belastungen sind Kinder stark betroffen. Wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass junge Menschen, die Übergänge und Entwicklungsschritte verpasst haben, ausreichende Ressourcen an pädagogischen und therapeutischen Fachkräften zur Verfügung gestellt werden?
     

  6. In keinem anderen Bundesland leben anteilig so viele arme Kinder und Jugendliche wie in Bremen. 42 Prozent sind von Armut bedroht. Welche Ansätze zum Abbau von Kinderarmut schlagen Sie vor und welche Maßnahmen für von Armut betroffene und armutsgefährdete junge Menschen werden Sie zeitnah umsetzten?
     

  7. Während der Pandemie ist es zu mehr Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gekommen. Das Dunkelfeld ist sehr groß. Viele Kinder müssen Gewalt erfahren, ohne dass ihr Leid bekannt und aufgearbeitet wird. Welche Ressourcen werden Sie einsetzten, um Gewalt zu verhindern und die Folgen abzumildern?
     

  8. Vielen Kindern und Jugendlichen geht es schlecht, sie sind überfordert, sie erleb(t)en traumatische Situationen. Immer mehr üben selbst Gewalt aus. Was werden Sie gegen die Gewalt durch Kinder und Jugendliche in Bremen zu tun und wie fördern Sie präventive Ansätze um weitere Gewalt zu verhindern?
     

  9. Kinder und Jugendliche, die ihre Rechte kennen und die wissen, an wen sie sich zur Unterstützung wenden können, sind besser vor Rechteverletzungen geschützt. Welche Absicherung einer eigenständigen Anlaufstelle für die Kinderrechte in Bremen, dem Kinderrechtebüro, wird Ihre Partei vorantreiben?
     

  10. Jedes Jahr stehen in Bremen hunderte Kinder und Jugendliche vor Gericht - ohne eigenes Verschulden und oft nicht freiwillig. Wie wollen Sie gewährleisten, dass Gerichtsprozesse für Kinder und Jugendliche keine Belastung darstellen und wie sollen die Fachkräfte aus der Justiz qualifiziert werden?